Dieses Wochenende stand im Zeichen der Produktivität, der Erholung und der Gemütlichkeit:
Andi und ich hatten uns vorgenommen, auszuschlafen und vor allem damit zu beginnen uns zu überlegen, wie es nach unserem Jahr in Bukarest weitergeht, sprich also was und wo wir studieren werden.
Am Samstag, nachdem wir ausgeschlafen hatten, gönnten wir uns ein ausgiebiges Frühstück
mit Croissants, Orangensaft, Milch, verschiedenen Wurstaufschnitten, Remulade und alles, was sonst so dazu gehört.
Danach vebrachten wir den Nachmittag damit, im Studienführer oder im Internet zu stöbern, um uns zu informieren.
Große Neuigkeiten habe ich noch nicht zu berichten, aber ich freue mich, dass ich den ersten Schritt getan habe und mir wenigstens mal eine Weile bewusst Gedanken gemacht habe. Ich bin zuversichtlich, dass ich früher oder später eine Entscheidung treffen werde! Derzeit steht das "Grundschullehramt" und die "European studies" relativ hoch im Rennen, aber die Würfel sind noch nicht gefallen ...
Abends gönnten wir uns dann das gute alte rumänisch Bier aus 2 Liter-Flaschen, schauten Filme und stöbertem im Internet.
Nachdem wir Sonntags wieder ausgeschlafen hatten, gingen wir in den Zirkus.
Es war kein Zirkus, so wie wir ihn kannten, das sah man schon am "Zelt", was eher wie eine Fußballstadion oder ein Konzertsaal aufgebaut war - über weiter Strecken hatten wir auch das Gefühl, in einem riesigen Club zu sein. Außerdem wurden wir von einer hübschen Rumänin direkt bis zu unseren Plätzen geführt.
Die Show war im wahrsten Sinne des Wortes überwältigend, denn es waren nicht nur wirklich atemberaubende Artisten, riesige Tiger und Zauberei zu bewundern, sondern es gab 3 verschiedene Bands und Tänzerinnen, die es einem nicht möglich machten, alles zu sehen.
Es war eine "Bombardierung" der Sinne, ganz im Sinne der Rumänen, lieber zu viel als zu wenig ;-)
Ich musste mich wirklich konzentrieren, dass ich das Wesentliche (2 Turner, die wirklich unglaubliche Figuren vollbracht haben) vor lauter hübschen "Nixen", die sich leicht bekleidet in riesigen Wasserbecken rekelten und der Bänd die auf einer anderen Bühne abrockte, nicht aus den Augen verlor...
Da das Fotografieren verboten war und auch wirklich streng überwacht wurde, habe ich leider nur ein Bild vom Ende und ein blind gefilmtes Video für euch:
Aber ich denke, man bekommt trotzdem einen gewissen Eindruck.
Zu guter letzt haben wir den "Frühjahrsputz" noch weiter ausgedehnt und so strahlt jetzt die ganze Wohnung in einer bisher kaum gesehenen Weise ;)
Es grüßt euch alle ganz lieb, euer Juli!
Sonntag, 21. März 2010
Reifen flicken
Meinen Fahrradreifen musste ich schon des öfteren flicken und ich hab in meinem Italien Urlaub schon erlebt, dass auch Autoreifen kaputt gehen können. Hier in Bukarest habe ich allerdings zum erstenmal erlebt, wie Autoreifen kurzerhand geflickt werden...
Nachdem ich gemerkt hatte, dass ich sehr wenig Luft in einem Reifen habe dachte ich mir "jetzt erst schnell zur Tanke wieder Luft rein und dann weiter", doch es sollte anders kommen:
Als ich an der Tankstelle geparkt hatte und ausgestiegen war, wurde mir das Ausmaß meines Problems bewusst: ich stand mit einem Rad praktisch auf den Felgen. Der Tankwart kam dann auch dazu und meinte, dass die Luftpumpe nicht funktioniere, was in meinem Fall aber sowieso egal war.
Er meinte, ich könne so nicht einmal bis zur nächsten "Vulcanizare" (kleine Werkstatt, in der Reifen gewechselt/ aufgepumpt und eben auch geflickt werden und die es überall gibt)fahren, sondern müsste den Reifen dort hin tragen/ rollen. Mit seiner Hilfe -die ihm auch 10 Lei einbrachte- nahmen wir das Rad ab und ich ging damit zur Vulcanizare...
Dort fand man schnell den Ursprung meines Problems:
Dieser Nagel steckte in meinem Reifen. In knapp 5 Minuten war das Loch gestopft und der Mann rollte mir den reifen zurück zu meinem Auto. Dort montierten wir das Rad und ich fuhr zurück zur Vulcanizare. Ich dachte mir nämlich, dass ich dann lieber gleich auch mal das Ersatzrad flicken lasse, weil beim letzten Mal eben einfach das kaputte Rad mit dem Ersatzrad (keine sorge, es ist ein richtiges Rad) getauscht wurde. Auch hier wurde ein spitzer Gegenstand entfernt und das Loch geflickt.
Und so bin ich mal wieder eine Erfahrung reicher geworden ...
Nachdem ich gemerkt hatte, dass ich sehr wenig Luft in einem Reifen habe dachte ich mir "jetzt erst schnell zur Tanke wieder Luft rein und dann weiter", doch es sollte anders kommen:
Als ich an der Tankstelle geparkt hatte und ausgestiegen war, wurde mir das Ausmaß meines Problems bewusst: ich stand mit einem Rad praktisch auf den Felgen. Der Tankwart kam dann auch dazu und meinte, dass die Luftpumpe nicht funktioniere, was in meinem Fall aber sowieso egal war.
Er meinte, ich könne so nicht einmal bis zur nächsten "Vulcanizare" (kleine Werkstatt, in der Reifen gewechselt/ aufgepumpt und eben auch geflickt werden und die es überall gibt)fahren, sondern müsste den Reifen dort hin tragen/ rollen. Mit seiner Hilfe -die ihm auch 10 Lei einbrachte- nahmen wir das Rad ab und ich ging damit zur Vulcanizare...
Dort fand man schnell den Ursprung meines Problems:
Dieser Nagel steckte in meinem Reifen. In knapp 5 Minuten war das Loch gestopft und der Mann rollte mir den reifen zurück zu meinem Auto. Dort montierten wir das Rad und ich fuhr zurück zur Vulcanizare. Ich dachte mir nämlich, dass ich dann lieber gleich auch mal das Ersatzrad flicken lasse, weil beim letzten Mal eben einfach das kaputte Rad mit dem Ersatzrad (keine sorge, es ist ein richtiges Rad) getauscht wurde. Auch hier wurde ein spitzer Gegenstand entfernt und das Loch geflickt.
Und so bin ich mal wieder eine Erfahrung reicher geworden ...
Mittwoch, 17. März 2010
Der Frühling kommt ...
... und die Hälfte meines Jahres im Paris des Ostens ist schon vorbei. Echt krass, wie schnell die Zeit vergeht: Gestern noch im Kloster und völlig neu in Bukarest, heute schon wieder aus Dresden von der Zwischen-Reflexion meiner Entsendeorganisation zurück...
Diese und der viele Besuch den wir hatten ist der Grund, warum ich mehr als ein Monat nix von mir hören lassen habe, was mir leid tut! Ich hoffe ihr habt euch keine Sorgen gemacht und freut euch jetzt umso mehr:
Also vom 18. Feb. bis zum 2. März war ich in Deutschland beim Seminar und davor bzw danach habe ich Urlaub zu Hause im guten alten Tübingen gemacht.
Zurück in Bukarest dachte ich zuerst, der Frühling habe schon begonnen. Ich sollte mich aber täuschen, denn schon am nächsten Tag war es wieder richtig grau. Dieses hin und her von Sonnenschein und Schneesturm wiederholte sich noch ein paar Tage, doch jetzt haben wir seit Samstag recht schönes Wetter :-)
Im Paris des Ostens ging dann nicht nur der Arbeitsalltag weiter, sondern wir hatten auch eine richtige Besucherwelle.
Am ersten Wochenende hatten wir Friedis Schwester als Geburstagsgeschenk einfliegen lassen und außerdem kamen noch 6 Freiwillige nach Bukarest um mit Friedi zu feiern.
Nachdem der letzte Freiwillige am Montag abgereist war, kam am Dienstag schon der nächste Besuch: Zum einen Jojo, den ich am nächsten Morgen sehr früh zum Flughafen fuhr, aber auch die Schwester von Valle (ein Freiwilliger in Tirgu Mures) und ihr Freund. Am Tag ihrer Abreise kam Markus, mein Vorgänger an. Mit ihm konnte ich mich prima über unsere Arbeit austauschen und wir haben auch einige Damen zu 2. erfreut:
Ebenfalls am Donnerstag hat Andi von seinem Freund aus Deutschland Besuch bekommen und so haben wir, wenn wir nicht grade neue Clubs in Bukarest ausprobiert und unsicher gemacht haben, alle zusammen Lasagne gekocht
Am Sonntag Abend sind dann 2 andere Freiwillige, die in Schässburg ihr Zwischen-Seminar haben und aus Kroatien bzw Frankreich angereist kamen, bei uns angekommen, um eine Nacht zu ruhen.
Montag abends ist dann mein lieber Hendrik mit seinem hübschen Besuch aus Deutschland im Vertrauensnest angekommen. Da wir jetzt schon Experten waren gab es auch nochmal eine Lasagne
Heute sind dann alle 3 verbliebenen Gäste abgereist und ich werde mal wieder nur mit Friedi in unserer Wohnung schlafen. Ich hoffe, ich bekomm keine Angst, weil es plötzlich so ruhig ist ;-)
Ich muss aber sagen, dass Besuch zu haben trotz allem anstrengender ist als ich erwartet habe....
Auch am Arbeitsplatz habe ich sehr interessante Erfahrungen gemacht:
Zum einen habe ich genau an dem Tag zu einer rumänischen Familie mit 5 Kindern (alle schon über 17 Jahre) Holz gebracht, an dem die ältetste (27) frisch standesämtlich getraut war. Dh es waren auf engstem Raum 20 oder mehr Leute versammelt die zusammen feierten. Es wurde ausgelassen getanzt und nachdem ich mir nicht sicher war, ob es angebracht ist, dass ich dem Paar die Show stehle, habe auch ich meine Tanzkünste zum Besten gegeben ;-) Es war wirklich eine riesige Gaudi mit super Stimmung und zu meiner Verwunderung habe ich kaum Leute Tiuca, Bier oder anderen Alkohol trinken sehen, was ich bei einer rumänische feier eigentlich erwartet hätte. Andererseits habe ich mich dann selbst doch irgendwie leicht angeheitert gefühlt, obwohl ich eigentlich nur Cola getrunken habe....es muss wohl eine gute Mischung gewesen sein....
Außerdem wird der Kontakt mit den alten Damen immer intensiver, was wirklich nicht immer ganz leicht ist, mir aber bewusst macht, wie wichtig meine Arbeit ist und mich einiges lehrt. Einige Damen waren von dem was sie mir gesagt haben so gerührt, dass sie sogar geweint haben, aber trotzdem sehr dankbar waren, dass ihnen jemand zugehört hat und ihnen eine Hand gereicht hat.
Obwohl ich ja jetzt schon eine Weile mit alten Leuten arbeite, glaube ich, dass man sich nicht vorstellen kann, was wirklich in ihnen vorgeht, wenn man noch so jung und unbeschwert wie ich durch die Welt geistert....
Bei all dem Besuch und meiner Arbeit habe ich es trotzdem auch geschafft in meiner Freizeit "produktiv" zu sein und habe pünktlich zum Frühlingsbeginn einen Frühjahrsputz gemacht, dh mein Zimmer enträumt, den Teppich geklopft und je einmal trocken und nass gewischt...
Auf meine letzten 6 Monate zurückblickend muss ich auf jeden Fall sagen, dass es eine unvergessliche Zeit für mich war, in der ich mehr gelernt und erfahren habe als jemals zu vor!
Ich freue mich auch, dass ich mich für Rumänien entschieden habe, denn ein FSJ im Osten ist eben doch etwas besonderes!
Im Sommer hoffe ich dann das Land und die Leute noch besser kenne zu lernen und ich freue mich auf eine geile 2. Halbzeit...
Diese und der viele Besuch den wir hatten ist der Grund, warum ich mehr als ein Monat nix von mir hören lassen habe, was mir leid tut! Ich hoffe ihr habt euch keine Sorgen gemacht und freut euch jetzt umso mehr:
Also vom 18. Feb. bis zum 2. März war ich in Deutschland beim Seminar und davor bzw danach habe ich Urlaub zu Hause im guten alten Tübingen gemacht.
Zurück in Bukarest dachte ich zuerst, der Frühling habe schon begonnen. Ich sollte mich aber täuschen, denn schon am nächsten Tag war es wieder richtig grau. Dieses hin und her von Sonnenschein und Schneesturm wiederholte sich noch ein paar Tage, doch jetzt haben wir seit Samstag recht schönes Wetter :-)
Im Paris des Ostens ging dann nicht nur der Arbeitsalltag weiter, sondern wir hatten auch eine richtige Besucherwelle.
Am ersten Wochenende hatten wir Friedis Schwester als Geburstagsgeschenk einfliegen lassen und außerdem kamen noch 6 Freiwillige nach Bukarest um mit Friedi zu feiern.
Nachdem der letzte Freiwillige am Montag abgereist war, kam am Dienstag schon der nächste Besuch: Zum einen Jojo, den ich am nächsten Morgen sehr früh zum Flughafen fuhr, aber auch die Schwester von Valle (ein Freiwilliger in Tirgu Mures) und ihr Freund. Am Tag ihrer Abreise kam Markus, mein Vorgänger an. Mit ihm konnte ich mich prima über unsere Arbeit austauschen und wir haben auch einige Damen zu 2. erfreut:
Ebenfalls am Donnerstag hat Andi von seinem Freund aus Deutschland Besuch bekommen und so haben wir, wenn wir nicht grade neue Clubs in Bukarest ausprobiert und unsicher gemacht haben, alle zusammen Lasagne gekocht
Am Sonntag Abend sind dann 2 andere Freiwillige, die in Schässburg ihr Zwischen-Seminar haben und aus Kroatien bzw Frankreich angereist kamen, bei uns angekommen, um eine Nacht zu ruhen.
Montag abends ist dann mein lieber Hendrik mit seinem hübschen Besuch aus Deutschland im Vertrauensnest angekommen. Da wir jetzt schon Experten waren gab es auch nochmal eine Lasagne
Heute sind dann alle 3 verbliebenen Gäste abgereist und ich werde mal wieder nur mit Friedi in unserer Wohnung schlafen. Ich hoffe, ich bekomm keine Angst, weil es plötzlich so ruhig ist ;-)
Ich muss aber sagen, dass Besuch zu haben trotz allem anstrengender ist als ich erwartet habe....
Auch am Arbeitsplatz habe ich sehr interessante Erfahrungen gemacht:
Zum einen habe ich genau an dem Tag zu einer rumänischen Familie mit 5 Kindern (alle schon über 17 Jahre) Holz gebracht, an dem die ältetste (27) frisch standesämtlich getraut war. Dh es waren auf engstem Raum 20 oder mehr Leute versammelt die zusammen feierten. Es wurde ausgelassen getanzt und nachdem ich mir nicht sicher war, ob es angebracht ist, dass ich dem Paar die Show stehle, habe auch ich meine Tanzkünste zum Besten gegeben ;-) Es war wirklich eine riesige Gaudi mit super Stimmung und zu meiner Verwunderung habe ich kaum Leute Tiuca, Bier oder anderen Alkohol trinken sehen, was ich bei einer rumänische feier eigentlich erwartet hätte. Andererseits habe ich mich dann selbst doch irgendwie leicht angeheitert gefühlt, obwohl ich eigentlich nur Cola getrunken habe....es muss wohl eine gute Mischung gewesen sein....
Außerdem wird der Kontakt mit den alten Damen immer intensiver, was wirklich nicht immer ganz leicht ist, mir aber bewusst macht, wie wichtig meine Arbeit ist und mich einiges lehrt. Einige Damen waren von dem was sie mir gesagt haben so gerührt, dass sie sogar geweint haben, aber trotzdem sehr dankbar waren, dass ihnen jemand zugehört hat und ihnen eine Hand gereicht hat.
Obwohl ich ja jetzt schon eine Weile mit alten Leuten arbeite, glaube ich, dass man sich nicht vorstellen kann, was wirklich in ihnen vorgeht, wenn man noch so jung und unbeschwert wie ich durch die Welt geistert....
Bei all dem Besuch und meiner Arbeit habe ich es trotzdem auch geschafft in meiner Freizeit "produktiv" zu sein und habe pünktlich zum Frühlingsbeginn einen Frühjahrsputz gemacht, dh mein Zimmer enträumt, den Teppich geklopft und je einmal trocken und nass gewischt...
Auf meine letzten 6 Monate zurückblickend muss ich auf jeden Fall sagen, dass es eine unvergessliche Zeit für mich war, in der ich mehr gelernt und erfahren habe als jemals zu vor!
Ich freue mich auch, dass ich mich für Rumänien entschieden habe, denn ein FSJ im Osten ist eben doch etwas besonderes!
Im Sommer hoffe ich dann das Land und die Leute noch besser kenne zu lernen und ich freue mich auf eine geile 2. Halbzeit...
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