Sonntag, 25. April 2010

Stadtfest in Sfantu Gheorghe

Nachdem mein Urlaub auf dem Lande kurzfristig abgesagt werden musste, da bei Lorenz leider etwas dazwischen gekommen ist, habe ich dieses Wochenende mal wieder im "Ausland", genauer gesagt bei Jojo in Sfantu Gheorghe verbracht. Das besondere war, dass Stadtfest war



und das wir fast alle ICE-ler versammelt waren.


Am Freitag bin ich nach der Arbeit erstmal mit Metro und Taxi zum Flughafen Otopeni gefahren. Dort ging das trampen los und nach einem kurzen Spaziergang neben der Schnellstraße hatte ich einen guten Platz gefunden und 2 Minuten später saß ich bei einem Paar hinten in einem winzigen Auto. Nachdem Anka, so hieß die Frau, ein Stück vorgerückt war, hatte ich auch genug Platz mit meinen langen Beinen. Dann tuckerten wir gemütlich bis nach Brasov. Leider ist mir erst zu spät die Idee gekommen bis nach Sfantu Gheorghe zu trampen und so wurde ich am Bahnhof rausgelassen. Dort hatte ich den Zug genau verpasst und schlug die Zeit bis zum nächsten mit Essen und Spazieren tot. Doch leider wurde meine Wartezeit um satte 40 Minuten verlängert und zu meiner Ernüchterung musste ich auch noch feststellen, dass der Zug auf den ich wartete genau der war, den ich auch aus Bukarest hätte nehmen können...
So hatte ich zwar keine Zeit, aber ein paar Erfahrungen gut gemacht ;)

Dann gab es noch eine kurze Schrecksekunde, weil ich verträumt aus dem Fenster geschaut hatte und der Zug stand. Doch eigentlich sollte es keinen halt vor Sfantu geben. Also Rucksack gepackt, aufgesprungen und zur Türe gehetzt. Dort wurde ich auch schon von ebenfalls verwirrten ungarisch sprechenden Zigeunern erwartet. Doch es war ein falscher Alarm...

Dann endlich am Ziel. Jojo erwartete mich schon wie auf heißen Kohlen stehend und so liefen wir direkt zum Stadtfest. Auf dem Weg ein paar Leute begrüßt (Jojo kennt wirklich viele ;) ), ein Bier-2-GO für nur knapp 65 ct gekauft und dann haben wir den Rest der Truppe beim Malteser-Zelt neben der Hauptbühne getroffen.
Von dort hatte man eine schöne Sicht auf die Masse und auch die Bühne




So genossen wir noch das Konzert von "Magna cum laude" bevor wir zum Party-Zelt aufbrachen. Dort wurde getanzt und Theresia und Barbara hatten mal wieder ohne den Finger zu krümmen einen Haufen Männer um sich gesammelt. Das Kommunizieren und Nummern austauschen hat dann aber eher Hendrik übernommen...

Gegen später ging es für JoJo, Natalie und mich noch in die alte Post, wo eine Drum and Bass Party war, während die anderen schlafen gingen.

Der nächste Tag war dann erstmal von Gemütlichkeit geprägt. Wir frühstückten, schauten How I, redeten und kochten uns leckere Spaghetti.




Dann gab es eine nette Gesprächsrunde bis uns Jojo, der arbeiten war anrief...

Wir schlenderten durch die Stadt an vielen Ständen vorbei, kauften uns Baumstritzel ("körtösch-kolak" oder so auf Ungarisch) und was besonders zur guten Stimmung beitrug: Sonnenbrillen



Für nur je 10 Lei (2.5€) konnten wir uns diesen Spass leisten.
Dann durfte Jojo noch unsere Schuheputzen, was wir mit einer kleinen Spende an die Malteser dankten.




Da wir bis zum größten Event, dem Bad Boys Blue Konzert noch etwas Zeit hatten, schlenderten wir noch umher und genossen ein paar Mici mit Bier auf einer Bank.





Dann kam der Große Moment ....

Video:

Ich muss jedoch sagen, dass sogar mir -und ich bin ja jemand dem solche Musik gefällt- es zu eintönig war. Den Spass ließen wir uns nicht nehmen und gingen nochmals ins Party-Zelt.



Diesen Abend tauschten Hendrik und ich die Rollen: Er zu Drum and Bass, ich mit den Mädels nach Hause, wo wir uns noch die restlichen Spaghetti gönnte und mit der Idee noch How I zu schauen (PC war schon an) einschliefen...

Sonntags standen wir gemütlich auf, bestellten uns noch was von BigMama und machten uns schließlich auf den Weg. Unter anderem gingen wir über diese etwas baufällige Brücke



Zusammen mit Hendrik gings nach kaum 3 min warten per Auto-Stopp dann erstmal nach Brasov. Dort hatten wir leider beide nicht wirklich Glück...Ich hatte mich für die falsche Ausfahrt (über Pitesti) entschieden und auch bei Hendrik wollte niemand anhalten. Also gingen wir noch ein Eis essen und deckten uns mit Getränken für die Rückfahrt ein. Er nahm sich ein Taxi ins nächste Dorf und ich ein Bus und ein Taxi zur Ausfahrt "spre Ploiesti". Dort stand ich auch wieder nur ein paar Minuten bevor ich von einem Taxifahrer der eine Dame für satte 300 Lei (230 Lei Gewinn) nach Kronstadt gefahren hatte und die Rückfahrt nicht alleine verbringen wollte...
Zu meiner Freude drückte er mehr aufs Gas als der gute Mann auf der Hinfahrt und so kam ich trotz eines längeren Aufenthaltes -inklusive romantischem Sonnenspaziergang mit Hendrik ;)- noch zu einer guten Zeit zu Hause an...

Heute ein normaler Arbeitstag und morgen nachmittag geht es dann auf "Dienstreise" nach Piatra Neamt :)

Montag, 19. April 2010

La multi ani - es geht auf die 30 zu

Dieses Wochenende hatte ich Besuch und mein 20. Geburtstag wurde gefeiert. Ich muss schon sagen, die Zeit scheint wie im Flug zu vergehen - noch mehr den je...

Freitag Abend wollte ich eigentlich gemütlich mit Andi einen Abend verbringen und für das Reinfeiern am Samstag Kräfte sammeln, aber Hendrik, Barbara und Theresia kamen schon nach Bukarest und wir bekamen eine Einladung zu einer Grill-Party.
Diese fand im Zentrum der Stadt, direkt am Piata Romana auf einer Dachterasse mit herrlichem Ausblick statt.



Es war eine nette Runde und gab gutes Essen. Danach sind wir dann noch in einen Club gegangen und dann schließlich ins Bett.
Samstag morgens kamen dann Lorenz, seine Schwester und ihre Freundin und brachten uns ein leckeres Frühstück mit.
Gegen Abend verlagerten wir dann die ganze Gesellschaft zu Andi in den Kindergarten, wo wir ohne irgendwelche Nachbarn zu stören Musik hören, trinken und lachen konnten.
Da ich zur Feier des Tages der DJ war, wurden wir natürlich auch musikalisch wirklich sehr verwöhnt und auch Frau Horst trug ihren Anteil zu einem gelungenen Abend bei ;)



Um Mitternacht wurde dann für mich gesungen und ich wurde sogar auf einem Stuhl Hochleben gelassen :)

Zum krönende Abschluss ging es dann noch in einen Club, in dem wir auch Glück mit der Musik hatten und noch bis in den morgen tanzten...

An meinem eigentlich Geburtstag, also am Sonntag gab es dann noch eine kleine Bescherung (neben dem Gartenzwerg gab es auch noch ein "Vertrauensnest")




Jetzt geht der Ernst des Lebens weiter bzw erst richtig los und ich hoffe auf ein tolles neues Lebensjahr....

Danke für alle Wünsche, Grüße, Besuche, Umarmungen und Geschenke, die ich direkt oder indirekt erhalten habe !!!

Samstag, 10. April 2010

Eltern zu Besuch

Jetzt ist es schon eine Woche her, dass meine lieben Eltern bei mir zu Besuch waren. Es war wirklich eine super tolle Woche und wir hatten bis auf den ersten Tag, an dem es durchgeregnet hat, echt Glück mit dem Wetter!
Auch wenn ich noch relativ normal gearbeitet habe (hab nur meistens etwas früher Schluss gemacht) haben wir viele tolle Sachen erlebt und ich für meinen Teil habe die Zeit sehr genossen.
Mir ist mal wieder klar geworden, wie anders man eine Stadt erlebt, wenn man zum einen "älter und weiser" ist, einen Reiseverführer hat und nur eine Woche Zeit hat.
Denn zusammen mit meinen Eltern war ich zum ersten mal im Theater ("Cenusareasa/ Aschenputtel" für Kinder und "Cata speranta/ such hope" in einer Loge), im Kino ("Eu cand vreau sa fluier, fluier") und im National Museum der Geschichte. Außerdem habe ich einige Parks "pe jos" erkundet und war bei einem Konzert von Ada Milea, einer surealistischen Sprachenkünstlerin.
Was mir sehr gut gefallen hat war, dass wir eigentlich jeden Tag zusammen essen waren oder ausgiebig bei meinen Eltern in der Ferienwohnung, die wirklich sehr schön und vor allem super gelegen war, gespeißt haben. Während des Essens oder im Anschluss daran bei einem Gläschen Wein haben wir uns auch konstruktiv Gedanken über meine Zukunft, aber natürlich auch über andere Themen gemacht. Wenn wir uns über banalere Dinge unterhalten haben, ging das sogar manchmal schon auf Rumänisch :)
Einen Tag hat sich Heidi auch mal angeschaut mit wem und wie ich arbeite. Das hat nicht nur die Damen (sie haben kleine Geschenke, zB einen guten deutschen Dosenöffner, bekommen), sondern auch mich sehr gefreut und ich denke auch meine Mutter hat jetzt einen besseren Eindruck bekommen.
Zwar haben meine Eltern nicht alle Leute besucht/ getroffen, die sie sich vorgenommen hatten, aber
wir haben zusammen Karin besucht und haben auch Laura mit ihrer Tochter getroffen, die zufällig zur gleichen Zeit in Bukarest bei ihren Eltern war. Sie meinte, dass sie mich nicht wieder erkannt hätte, d.h. also dass ich mich verändert haben muss in den letzten paar Jahren ;)
Hier ein paar optische Eindrücke:

Neu für uns: Am Ende des Theaters gingen alle Kinder auf die Bühne und gaben den Schauspielern Blumen...leider hatte klein Juli keine Blumen dabei, um auch einen Kuss vom hübschen Aschenputtel zu bekommen ;)




Im Parcul Carol I - ich denke es ist klar, wer hier da Papa ist...




Beim Konzert von Ada Milea




Mit Karin im Park






Abedessen in der Ferienwohnung



Hier nochmals ein riesiges Dankeschön an meine Eltern für eine super Woche, es hat mich gefreut!!



Ah und gerade ist mir noch ein Erlebnis meiner Arbeit eingefallen, dass ich sehr interessant fande und gerne mit euch teilen möchte:

Am Dienstag nach den Osterfeiertagen ist jedes Jahr im deutschen Forum Bukarests eine Osterfeier und ich habe 4 meiner Damen dort hingefahren, weil ich mir es auch gerne mal ansehen wollte.
Wie es sich für deutsche gehört waren die meisten schon deutlich vor Beginn eingetroffen. Man musste allerdings noch unten warten bis oben die letzten Vorbereitungen getroffen wurden.
Ich lehnte an der Wand bei meinen Damen, die Sitzplätze um einen Tisch herum gefunden hatten.
Gute 5 Minuten vor dem geplanten "Einlass" standen die 75-89 jährigen Damen zu meiner Verwunderung auf und stellten sich näher an die Treppe...Dann begann sich etwas sehr skurriles abzuspielen, was mich persönlich an die Basketballspiele erinnerte, bei denen ich früher war. Dort haben wir auch immer um die besten Plätze gekämpft. Und so taten es auch die alten Leute:
Als die Party offiziell eröffnet wurde, standen die ersten bereits auf den untersten Treppenstufen und sofort eilten -so gut es in dem Alter eben noch geht- alle nach oben, wo sofort Plätze besetzt wurden und Cozonac (eine Art Nusszopf) auf die Teller gelegt wurde.
Es gab mehr als genug Sitzplätze und weitaus zu viel Cozonac (mir wurde von 2 verschiedenen Damen jeweils noch eine Tüte zum mitnehmen gepackt und auch andere sackten gut ein).
Da es trotzdem diesen großen Ansturm nach oben gab vermute ich persönlich, dass sich dieses Verhalten noch aus den Zeiten des Kommunismusses in den Köpfen festgesetzt haben muss. Denn damals gab es ja noch öfters nicht genug...
Für einen jungen Mann wie mich, der Mangel auf diese Art und Weise zum Glück nicht erlebt hat, war es auf jeden Fall nicht ganz einleuchtend ...