Samstag, 10. April 2010

Eltern zu Besuch

Jetzt ist es schon eine Woche her, dass meine lieben Eltern bei mir zu Besuch waren. Es war wirklich eine super tolle Woche und wir hatten bis auf den ersten Tag, an dem es durchgeregnet hat, echt Glück mit dem Wetter!
Auch wenn ich noch relativ normal gearbeitet habe (hab nur meistens etwas früher Schluss gemacht) haben wir viele tolle Sachen erlebt und ich für meinen Teil habe die Zeit sehr genossen.
Mir ist mal wieder klar geworden, wie anders man eine Stadt erlebt, wenn man zum einen "älter und weiser" ist, einen Reiseverführer hat und nur eine Woche Zeit hat.
Denn zusammen mit meinen Eltern war ich zum ersten mal im Theater ("Cenusareasa/ Aschenputtel" für Kinder und "Cata speranta/ such hope" in einer Loge), im Kino ("Eu cand vreau sa fluier, fluier") und im National Museum der Geschichte. Außerdem habe ich einige Parks "pe jos" erkundet und war bei einem Konzert von Ada Milea, einer surealistischen Sprachenkünstlerin.
Was mir sehr gut gefallen hat war, dass wir eigentlich jeden Tag zusammen essen waren oder ausgiebig bei meinen Eltern in der Ferienwohnung, die wirklich sehr schön und vor allem super gelegen war, gespeißt haben. Während des Essens oder im Anschluss daran bei einem Gläschen Wein haben wir uns auch konstruktiv Gedanken über meine Zukunft, aber natürlich auch über andere Themen gemacht. Wenn wir uns über banalere Dinge unterhalten haben, ging das sogar manchmal schon auf Rumänisch :)
Einen Tag hat sich Heidi auch mal angeschaut mit wem und wie ich arbeite. Das hat nicht nur die Damen (sie haben kleine Geschenke, zB einen guten deutschen Dosenöffner, bekommen), sondern auch mich sehr gefreut und ich denke auch meine Mutter hat jetzt einen besseren Eindruck bekommen.
Zwar haben meine Eltern nicht alle Leute besucht/ getroffen, die sie sich vorgenommen hatten, aber
wir haben zusammen Karin besucht und haben auch Laura mit ihrer Tochter getroffen, die zufällig zur gleichen Zeit in Bukarest bei ihren Eltern war. Sie meinte, dass sie mich nicht wieder erkannt hätte, d.h. also dass ich mich verändert haben muss in den letzten paar Jahren ;)
Hier ein paar optische Eindrücke:

Neu für uns: Am Ende des Theaters gingen alle Kinder auf die Bühne und gaben den Schauspielern Blumen...leider hatte klein Juli keine Blumen dabei, um auch einen Kuss vom hübschen Aschenputtel zu bekommen ;)




Im Parcul Carol I - ich denke es ist klar, wer hier da Papa ist...




Beim Konzert von Ada Milea




Mit Karin im Park






Abedessen in der Ferienwohnung



Hier nochmals ein riesiges Dankeschön an meine Eltern für eine super Woche, es hat mich gefreut!!



Ah und gerade ist mir noch ein Erlebnis meiner Arbeit eingefallen, dass ich sehr interessant fande und gerne mit euch teilen möchte:

Am Dienstag nach den Osterfeiertagen ist jedes Jahr im deutschen Forum Bukarests eine Osterfeier und ich habe 4 meiner Damen dort hingefahren, weil ich mir es auch gerne mal ansehen wollte.
Wie es sich für deutsche gehört waren die meisten schon deutlich vor Beginn eingetroffen. Man musste allerdings noch unten warten bis oben die letzten Vorbereitungen getroffen wurden.
Ich lehnte an der Wand bei meinen Damen, die Sitzplätze um einen Tisch herum gefunden hatten.
Gute 5 Minuten vor dem geplanten "Einlass" standen die 75-89 jährigen Damen zu meiner Verwunderung auf und stellten sich näher an die Treppe...Dann begann sich etwas sehr skurriles abzuspielen, was mich persönlich an die Basketballspiele erinnerte, bei denen ich früher war. Dort haben wir auch immer um die besten Plätze gekämpft. Und so taten es auch die alten Leute:
Als die Party offiziell eröffnet wurde, standen die ersten bereits auf den untersten Treppenstufen und sofort eilten -so gut es in dem Alter eben noch geht- alle nach oben, wo sofort Plätze besetzt wurden und Cozonac (eine Art Nusszopf) auf die Teller gelegt wurde.
Es gab mehr als genug Sitzplätze und weitaus zu viel Cozonac (mir wurde von 2 verschiedenen Damen jeweils noch eine Tüte zum mitnehmen gepackt und auch andere sackten gut ein).
Da es trotzdem diesen großen Ansturm nach oben gab vermute ich persönlich, dass sich dieses Verhalten noch aus den Zeiten des Kommunismusses in den Köpfen festgesetzt haben muss. Denn damals gab es ja noch öfters nicht genug...
Für einen jungen Mann wie mich, der Mangel auf diese Art und Weise zum Glück nicht erlebt hat, war es auf jeden Fall nicht ganz einleuchtend ...

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