Sonntag, 15. November 2009

Meine Arbeit

Vor lauter berichten über meine Wochenende und was ich so erlebe, habe ich ganz vergessen, zu schreiben, was ich hier eigneltich die meiste Zeit mache: Ich mache ja mein FSJ hier in Bukarest und arbeite bei der Deutschen Altenhilfe Bucuresti.
Damit ihr euch vorstellen könnt, was das bedeutet versuche ich mal eine normale Arbeitswoche zu schildern:
Jeden Montag fahre ich gegen 8.45h mit meinem Caddy vom Kloster los. Dann hole ich von Frau Sachim den Nachtisch für die zur Zeit 6 Damen die das Essen auf Rädern bekommen. (geliefert wird 3 mal die Woche: Mo und Mi je für 2 Tage und Fr für 3) Mit dem Nachtisch geht es dann weiter zu Familie Dumitrescu. Frau Dumitrescu ist die Köchin und Herr Dumitrescu fährt das Essen am Mittwoch und am Freitag. Dort wird das Essen in Kühltaschen gepackt und los gehts.
Wenn die Damen ihr Essen bekommen haben, mache ich entweder noch einen Hausbesuch oder erledige Dinge, die zu erledigen sind. Hier ein paar Beispiele: Holz zum heizen holen, den Arzt zu einer Dame fahren (ich spreche immer nur von Damen, aber es sind auch ein paar Männer vorhanden), Sachen zu der ev. Oder kath. Diakonie (wir arbeiten mit beiden zusammen) fahren oder von dort holen, ...
Die anderen 4 Tage der Woche kann ich mir selbstständig planen. Ich versuche in dieser Zeit möglichst viele, aber auch bereichernde, also nicht zu kurze, Hausbesuche zu machen. Diese Hausbesuche sind meiner Meinung nach manchmal noch wichtiger als Essen oder finanzielle Hilfe, weil die meisten alten Leute, die wir betreuen, wirklich ganz alleine sind. Sie haben oft gar keine Familie und Freunde mehr, weil alle entweder gestorben oder in Deutschland sind und sitzten somit jeden Tag alleine mit ihrem Fernseher herum. Ich merke richtig, wie gut es ihnen tut mit jemandem zu sprechen und dieses Gefühl "nur" durch ein Gespräch jemandem helfen zu können und natürlich die große Dankbarkeit und Herzlichkeit, die mir die meisten entgegenbringen, machen mich wirklich glücklich und ich freue mich helfen zu können. Die Gespräche sind auch meistens sehr interessant, weil alle viel erlebt, also zu erzählen haben. Hier ich noch bei 3 Damen:








Allerdings ist es eigentlich nie so, dass ich alle 4 Tage selber planen kann, weil es immer etwas zu erledigen gibt.
Einmal im Monat bekommen 15 Leute eine "Essenstüte", die Mehl, Zucker, Öl, Nudeln, Reis, Schokolade, Kekse, Butter/ Margarine, ein Huhn, Pate, Fisch in Dose, Dosenfrüchte, Dosengemüse und noch ein paar Dinge mehr enthält. In diesem Fall machen wir am Dienstag einen Großeinkauf mit 3-4 Einkauswägen, packen die Tüten und ich fahre dann noch die ersten aus. Am Mittwoch fahre ich dann mit Herr Dumitrescu mit und verteile die Tüten schon mal bei den Leuten, die auf der Essen auf Rädern Route liegen. Danach fahre ich dann die restlichen aus. Donnerstags geht es dann mit den letzten 2 Tüten nach Ploiesti, eine Stadt ca 40km von Bukarest entfernt. Denn auch dort bekommen 2 Leute eine Tüte. Am Freitag ist dann meistens auch noch eine Besprechung mit Frau Postler (meiner Chefin) und Josa (meine Kollegin).
Außerdem verbringe ich auch immer wieder einige Stunden in einem Sessel im Cafe von Porsche Bukarest, wenn irgendetwas am Auto gemacht werden muss. Da kann es dann auch mal vorkommen, dass ich 3h darauf warte, dass die Winterreifen draufgemacht werden und mir dann gesagt wird "ähm, sorry, there is a problem....one wheel has no air". Aber bevor mir diese Information zu teil wurde, haben sie es natürlich ganz brav drangeschraubt. Dann wollten sie mir erst Luft für 20 minuten geben und mich zur nächsten Werkstadt fahren lassen, weil sie es nicht selber reparieren können. Im Endeffekt bin ich dann mit 3 Winter- und einem Sommerreifen gefahren und am nächsten Tag nochmals hin und habe einen neuen Winterreifen bekommen.
Apropo warten: Bevor ich es vergesse....ich stehe natürlich jeden Tag auch ausreichend im täglichen Stau in Bukarest. Das ist manchmal wirklich sehr langweilig und ich suche noch nach einer optimalen Lösung, um diese Zeit zu überbrücken bzw sinnvoll zu nutzen.
Ihr seht also, ich habe viel zu tun und es wird nicht langweilig.

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